Investitionen in die Caravaning-Infrastruktur: Wie Stellplätze zur Einnahmequelle werden

Die wachsende Beliebtheit des Caravaning-Tourismus hat viele Gemeinden dazu veranlasst, über den Ausbau ihrer Infrastruktur nachzudenken, wie die aktuelle Studie des Caravaning Industrie Verbandes unter Tourismusmanagern in Destinationen und Kommunen zeigt. Stellplätze für Wohnmobile sind nicht nur ein  attraktives Angebot für Reisende, sondern auch ein profitabler Weg, die regionale Wirtschaft zu stärken. Doch wie sehen die Investitionen in Stellplätze aus, und welche direkten und indirekten Einnahmen können Kommunen und Betreiber erwarten? Ein Blick auf das Beispiel Penzberg zeigt: Die Rechnung geht auf. Es ist eine „Erfolgsgeschichte, die Geld in die Kasse spült

Investitionen in Stellplätze: Kosten für die Infrastruktur

Die Errichtung eines modernen Wohnmobilstellplatzes erfordert eine durchdachte Planung und gezielte Investitionen. Die wichtigsten Kostenpunkten sind:

  1. Erschließungskosten: Asphaltierung der Fläche und Zufahrt.
  2. Technische Ausstattung: Stromanschlüsse, Frisch- und Abwasserstationen sowie Entsorgungseinrichtungen.
  3. Ergänzende Infrastruktur: Beleuchtung, Beschilderung und gegebenenfalls sanitäre Einrichtungen.
  4. Mögliche Zusatzangebote: WLAN, Brötchenservice oder Picknickplätze.


Das Beispiel Penzberg zeigt, dass für die Erweiterung von 12 auf 24 Stellplätze Investitionen in Höhe von 45.000 Euro erforderlich sind. Darin sind unter anderem Elektroarbeiten und optische Verbesserungen enthalten.

Direkte Einnahmen: Was Stellplatzgebühren einbringen

Der Parkraumbewirtschaftung bietet durch die Erhebung von Parkgebühren eine stabile Einnahmequelle. In Penzberg wurden von Januar bis Juli bereits 19.000 Euro eingenommen – mit nur 12 Stellplätzen. Hochgerechnet auf ein ganzes Jahr und bei erhöhter Kapazität ist ein Jahresumsatz von rund 50.000 Euro realistisch.


Für Kommunen und Betreiber bedeutet dies, dass sich die Investitionen bereits innerhalb weniger Jahre amortisieren können. Automatisierte Buchungssysteme und digitale Bezahllösungen können dabei die Effizienz steigern und Personalkosten senken.

Indirekte Einnahmen: Wertschöpfung für die lokale Wirtschaft

Ein gut ausgestatteter Stellplatz lockt nicht nur Wohnmobiltouristen an, sondern regt auch den lokalen Konsum an. Die Gäste geben ihr Geld für Einkäufe, Gastronomiebesuche und Freizeitaktivitäten aus. In Penzberg schätzt man, dass jede Person durchschnittlich 40 Euro pro Tag in der Stadt lässt. Bei einer geschätzten Zahl von 5.200 Nutzern innerhalb von sechs Monaten generiert der Stellplatz eine Wertschöpfung von rund 208.000 Euro für die lokale Wirtschaft.

Nachhaltige Entwicklung als Erfolgsfaktor

Der wirtschaftliche Erfolg eines Stellplatzes hängt auch davon ab, wie gut er in die lokale Infrastruktur eingebunden ist und welche Servicequalität er bietet. Ökologisch nachhaltige Maßnahmen wie E-Ladestationen und ein durchdachtes Abfallmanagement steigern die Attraktivität für umweltbewusste Reisende und tragen zu einem positiven Image bei.

Praxisbeispiel: Wohnmobilstellplatz an der Berghalde in Penzberg

Der Wohnmobilstellplatz in Penzberg bietet 24 Stellplätze, alle mit Stromanschluss ausgestattet. Er befindet sich auf der "Berghalde", einem Freizeitgelände nordöstlich der Stadt. Die Anlage ist ganzjährig geöffnet; jedoch bleibt die WC-Anlage vom 1. November bis 31. März geschlossen.
Die Parkgebühren betragen 10 Euro für 24 Stunden und 15 Euro für 48 Stunden, wobei der Aufenthalt auf maximal 48 Stunden begrenzt ist. Zusätzliche Kosten entstehen für Strom (2 kWh/1 Euro) und Frischwasser (100 l/1 Euro). Eine Reservierung von Stellplätzen ist nicht möglich.


Fazit: Investitionen, die sich lohnen

Das Beispiel Penzberg zeigt, dass Investitionen in die Caravaning-Infrastruktur nicht nur kurzfristig Einnahmen durch Stellplatzgebühren generieren, sondern langfristig die Attraktivität des Standortes fördern und die regionale Wirtschaft stärken. Kommunen, die über den Bau neuer Stellplätze nachdenken, sollten neben den Kosten auch die vielfältigen Einnahmepotenziale im Blick haben.


Mit einer modernen, gut durchdachten Anlage und der gezielten Ansprache neuer Zielgruppen können Gemeinden ihre Position als attraktive Reiseziele festigen und sich als Caravaning-Hotspot etablieren.


Gerne helfen wir Ihnen bei der Beratung und Planung eines solchen Vorhabens sowie der langfristigen Wartung. Vereinbaren Sie dazu ein persönliches Gespräch mit uns und profitieren Sie von unserer Erfahrung und Expertise.